Karte Stadt Heidelberg
Film: Eigenaufnahme Klaus Fanz
Musikunterlegung: TerraSound A Beautiful Memory
GEMAfreie Musik von TerraSound
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Kammermusikzentrum Stift Neuburg ?
Eine sehr wechselvolle Geschichte weist dieses Gesamtanwesen auf. 1926 allerdings kaufte der Benediktinerorden das Anwesen auf und richtete ein Mönchskloster mit Landwirtschaftsbetrieb ein. Deutliches Zeugnis dafür ist die große Scheune, die direkt an der Straße (Stiftweg) steht. Jahrzehntelang lebten dort die Mönche nach ihrem Ordensgrundsatz "ora et labora". Allerdings wurden sie immer weniger und älter, so dass die Landwirtschaft nicht mehr betrieben werden konnte. Verpachtungsversuche scheiterten, lediglich die Einmietung der "Klosterbrauerei" und des "Klosterrestaurants" gelang halbwegs, um die schlimmsten Zerfallsschäden an den alten Gebäuden aufzuhalten. Immerhin entwickelte sich Brauerei und Wirtschaft zum Treffpunkt von Wanderern und Ausflüglern.
Foto K. Fanz 2022
Allerdings erkannte die Klosterleitung, dass die übrigen Gebäude und vor allem die Scheune so nicht gerettet werden könnten und verkauften 2023 den "säkularen" Teil (links) an einen Unternehmer aus Heidelberg, dessen Absicht es ist, ein "Kammermusikzentrum" zu errichten. Junge Musiker, insbesondere solche, die sich der Kammermusik verpflichtet fühlen, sollen dort Wohn- und Übungsaufnahme finden. Kern des Ganzen soll die alte Scheune werden, umgebaut zu eine Kammermusiksaal mit Zuhörerplätzen. Unberührt davon bleiben weiterhin die Klosterkirche, Parks und Wohngebäude der Mönche. (rechts).
Mit dem Projekt gehen in der ersten Planungsphase 2025 einige Fragen nach der Dimensionierung, der Einbettung in die Landschaft oder der verkehrlichen Anbindung einher.
Sollen Ziegelhäuser Straßen umbenannt werden?
Der Gemeinderat hat im letzten Sommer einen Bericht einer Forschungskommission erhalten, in dem viele Wissenschaftlicher und städtisch Bedienstete empfehlen, neun Straßen in Heidelberg mit einem neuen Namen zu versehen. Grund ist fast immer die unrühmliche Rolle der Namensgeber im "3. Reich". Der Gemeinderat hat diese Fragen erst mal in die betreffenden Stadtteile weitergeleitet, wo dann Bürger, Stadtteilvereine und Bezirksbeirat sich eine Meinung bilden sollten. Im Oktober 2023 ist die Frist abgelaufen, innerhalb derer sich Bürger an das städtische Vermessungsamt wenden konnten, um Änderungs- oder Beibehaltungsvorschläge zu machen. In Ziegelhausen sind zwei Straßen betroffen, beide am Hahnberg. Zum ersten die Reinhard - Hoppe - Straße, die diesen Namen seit 1974 trägt, vorherige Goethestraße, ursprünglich Robert - Wagner - Straße, nach dem NSDAP-Gauleiter in Baden benannt. Zum Zweiten geht es um den Rudolf - Stratz - Weg, Nebenstraße zur Reinhard - Hoppe - Straße.
Reinhard Hoppe (geb. 1898) lebte Jahrzehnte in Ziegelhausen, war Lehrer und dann Mitglied in ziemlich allen Nazi - Organisationen, schrieb auch NS - angepasste Bücher und machte nach Kriegsende eine unrühmliche Figur, als er in den entsprechenden Verfahren nach seiner Vergangenheit gefragt wurde. Nach überraschend schneller Wiedereinstellung in den Schuldienst avancierte er 1966 zum Schulleiter in Ziegelhausen. Zum Jubiläum der Gemeinde legte er 1970 sein altes "Dorfbuch" von 1940 neu auf und erhielt zum Dank die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde mitsamt der Umbenennung der Goethe- in R.-Hoppe-Straße. Er starb 1974.
Rudolf Stratz war ein Schriftsteller, der großen Gefallen daran fand, nationalistische Volkstumsgedanken zu Papier zu bringen. Auch er war Nazi - Parteimitglied. Er wohnte in Neuenheim, verbrachte aber etwa 8 Sommer für ein paar Wochen in einer Hütte am Waldrand in Ziegelhausen. Eigentlich hatte er mit Ziegelhausen gar nichts zu tun, tat sogar schriftlich sein Leben in Heidelberg als unglücklichen Zufall ab. Er starb 1936.
Der Ziegelhäuser Stadtteilverein hat im Herbst 2023 ein kleine Umfrage dazu gemacht, die allerdings nicht sehr viele Rückmeldungen hatte. Dennoch sprechen sich eine Mehrheit für die Umbennung der R.-Hoppe-Straße und eine kleine Mehrheit für die Beibehaltung des R.-Stratz-Weges aus.
Der Autor dieses Artikels, Klaus Fanz, hat dem Vermessungsamt dazu seine Vorschläge übermittelt.
Anbei der Bericht der Forschungskommission.
Der Bezirksbeirat in Ziegelhausen hat nun am 19. Dezember 2024 beraten, um dem Gemeinderat Empfehlungen zu geben. Der würde dann im ersten Halbjahr 2025 seine Entscheidungen treffen.
Der Bezirksbeirat empfiehlt die Umbenennung der Reinhard-Hoppe-Straße in "Berta-Steinbächer-Straße" und die Umbenennung des Rudolf-Stratz_Wegs in "Lehwiesenweg"
Erich J.Lehn - Naturschutzwart und Autor in Ziegelhausen
Der Ziegelhäuser Leinpfad
Dokumentation November 2024
Leinpfade sind Wege entang eines Flusses, die früher dazu dienten, Schiffe an einer Leine zu führen (Treideln). Dazu wurden Taue am Schiffsmast (Nachen) befestigt und diese wiederum am Ufer an einem Pferd oder Esel angelegt . Mit einem Führer zog nun dieses Gespann das Schiff gegen den Strom aufwärts. Eine mühsame Tätigkeit, die manchmal auch von Menschen ausgeübt wurde. Doch sie war seit Jahrhunderten (s.Stich Merian) notwendig, um Güter z.B. von Mannheim zu den Ufergemeinden bis ins Württembergische zu befördern. Die Kettenschlepp-Schifffahrtersetzte dann ab 1878 das Treideln. In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Neckar vertieft, Stauwehre mit Schleußen erbaut – bis Heilbronn 27 an der Zahl. Motorschiffe ersetzten die Kettenschlepper. Doch die Leinpfade blieben zum größten Teil erhalten. Son kann man immer noch von Ziegelhausen über Heidelberg, Ladenburg bis zur Rheinmündung in Mannheim wandern. Das setzt natürlich voraus, dass die anliegenden Kommunen auch dafür sorgen, dass die Leinpfade begehbar sind, Bäume und Sträucher am Ufer zurückgeschnitten und nach einem Hochwasser auch die Pfade gesäubert werden.
So hat man auch den Leinpfad am Neckarufer von Ziegelhausen nach dem Bau der Umgehungsstraße ab 1970 wieder als einen über ein Meter breiten Gehweg von der Staustufe Neckargemünd bis zur Stiftsmühle mit Knochensteinen gepflastert. Eine Weiterführung zum Anschluß über den Haarlaß zum Heidelberger Leinpfad scheiterte an den Kosten, die Heidelberg nicht übernehmen wollte. So endet der Leinpfad an der Schiffsanlegestelle Stift Neuburg. Doch er wurde von der damaligen selbständigen Gemeinde Ziegelhausen regelmäßig gepflegt und erfreute sich bei Spaziergängern, Wanderern und besonders bei Familien großer Beliebtheit.
Nach der Eingemeindung Ziegelhausens zu Heidelberg änderten sich die Zuständigkeiten. Der Uferbereich zum Neckar obliegt der Bundes-Wasser-Straßen-Verwaltung, zuständig das Wasser- und Schifffartsamt Heidelberg. Den Uferbereich hat die Stadt Heidelberg von ihr gepachtet und damit obliegt die Unterhaltung dem Tiefbauamt Heidelberg. Hiermit einbezogen wäre das Landschafts- und Forstamt und für die Reinigung der Abwasser-Zweckverband. Nach einem Hochwasser zeigt sich jedoch, dass dies jede Menge Schlamm mit sich geführt hat, der sich nach dem Rückfluß auf dem Weg abgelagert hat. Bei nicht rechtzeitigem Entfernen bleibt dieser als zäher Belag und verkrustet unter Sonneneinstrahlung zu einer harten Masse, die dann unter erheblichem Arbeitsaufwand zu beseitigen ist.Bei einer Begehung im November wurden einige Ursachen festgestellt, deren Beseitigung durch jetzige vorbeugende Maßnahmen bei einem Hochwasser viele zeitraubende Arbeiten ersparen kann. Beginnend an der Unterführung der Umgehungsstraße – Einmündung Brahmsstraße – haben sich derart große Mengen an Abraum angesammelt, dass gegen das Ufer ein Wall von einem Meter! entstanden ist. Dieser wird fortgesetzt bis zur Mauerrundung unterhalb des „Kuchenblechs“, wobei höchstens zwei Einläufe zum Neckar sichtbar sind. Abwärts, ab der Steinbach-Einmündung neben der Sitzgruppe ist in den letzten Jahren eine bewachsene Abraumhalde entstanden, die mehrere Meter hoch ist; gleich daneben wurde der Abraum bei der Installation von zwei Liegen aufgehäuft und bisher nicht abtransportiert!
Weiter flußabwärts führt der nach dem letzten Hochwasser durch Säubern des Leinpfades gegen das Ufer abgesetzte Schlamm dazu, dass der Wall immer höher wird und im Sommer durch den darauf wachsenden Japanischen Knöterich eine Sicht auf den Neckar nicht möglich ist. Der Weg, dessen verlegte Platten über einen Meter betragen, ist durch nicht zurückgeschnittene Verkrautungen und Schlamm-Ablagerungen oft nur noch ca.30 cm breit und für Kinderwagen oder Rollatoren nicht mehr befahrbar.
Als Fazit dieser Inaugenscheinnahme wären – vor dem mit Sicherheit kommenden Hochwasser folgende vorbeugende Maßnahmen dringend notwendig. Als Erstes entlang des Leinpfades die noch sichtbaren und vorhandenen Wasser-Abläufe gegen den Fluß freizulegen, zu vertiefen und von Wildwuchs zu befreien, weiter Teile der immer höher werdenden Wälle abzutragen und einfach den Abraum an der Böschung gegen die Umgehungsstraße zu verbringen, was keine Transportkosten verursacht. Dabei könnten die mittlerweile am Ufer verwurzelten Bäume beschnitten und stehen bleiben. Unumgänglich wäre allerdings anschließend das Entfernen der großen Schutthügel neben der Sitz-Platz-Anlage an der Steinbachmündung. Sie sind auch maßgeblich verantwortlich für einen Rückstau an der Unterführung bei Hochwasser.
Diese Arbeiten, die vor der nächsten Hochwasserflut über die Jahreswende erfolgen könnten, würden wesentlich zur Verminderung größerer Arbeitseinsätze und auch zur Natürlichkeit und Schönheit des Flußufers beitragen.
Erich J. Lehn, im November 2024
Alle Fotos Erich Lehn
Sanierung der Neckarhelle
Die Arbeiten sollen demnächst beginnen, nachdem in mehreren Bürgerveranstaltungen, Bezirksbeiratssitzungen und Gemeinderatssitzungen Pläne und Alternativpläne diskutiert wurden. Die ehemalige "Heidelberger Straße" ist seit Jahrzehnten nicht mehr vollständig renoviert worden, nur besonders geschädigte Teilstücke hat man neu gemacht.
Zweierlei bleibt festzuhalten: 1. Es werden bisherige Auto - Abstellplätze wegfallen und damit sind die Anwohner auch aufgefordert, ihre Garagen zu entrümpeln und dem eigentlichen Zweck der Auto - Abstellung zu genügen. 2. Die Neckarhelle wird auch in Zukunft keine Einbahnstraße sein, auch wenn man den Verkehr großer Linienbusse mitdenkt. Die sollen sich nämlich per Funk zwischen den Haltestellen "Stiftsmühle" und "Neckarschule" über Vorfahrt einigen.
Die angedachte Verlegung aller Buslinien auf die Neckarumgehung L534 ist an einigen Überlegungen gescheitert: Man hat dort keine Haltebuchten und auch keine Zulaufwege dorthin. Die Arbeiten sollen so beginnen, dass ihre Beendigung sich nicht mit dem angedachten Brückenneubau 2028 überschneidet.
Kleingemünder Straße
Wenn in den sechsziger Jahren zwei Autos oder gar Lastwagen sich in der damaligen Ziegelhäuser Hauptstraße begegneten drückten sich die Passanten an die Hauswände, um sich davor zu schützen, gestreift oder angefahren zu werden. Insofern war die in den späten siebziger Jahren gebaute und in Betrieb genommene Neckarumgehung notwendig, auch wenn das wunderschöne Neckarvorland dadurch verschwand. Die Umgehung sollte also unbedingt den Autoverkehr für Nichtanwohner aus der nun so benannten "Kleingemünder Straße" heraushalten. Die wechselnden Mittel dazu waren Einbahnstraßenregelung, Fußgängerzone, verkehrsberuhigte Zone.
Alles dies war nicht zielführend. Seit mehr als 40 Jahren ist die Kleingemünder Straße ein Problemfall in Ziegelhausen.
Autos fahren nach wie vor durch, um "schneller" auf die Neckarbrücke oder die Schönauer Straße zu gelangen. Man geht dabei von einem Anteil von nahezu 70% aus. Der Handel in der Straße besteht vehement auf die Einfahr- und Parkmöglichkeit vor der Ladentür. Es werden gar noch mehr Parkplätze in der Straße gefordert.
Fakt ist allerdings, dass Fußgänger, Radfahrer auf der ganzen Straßenbreite Vorrang haben durch die Klassifizierung als "Verkehrsberuhigte Zone".
Im September 2021 hat das Amt für Mobilität mit der Leiterin Frau Sauer Ziegelhäuser Gruppen zusammengerufen, um Lösungen zu besprechen. Im Winter 2022 spätestens sollte dem Gemeinderat ein Konzept vorgelegt werden. Nichts dergleichen ist geschehen!
Andernorts gibt es Studien und Erfahrungen, wonach die Einrichtung von dem Fußgänger vorbehaltenen Zonen dem Handel förderlich wirken. Dazu allerdings ist die Anpassung der Straße in eine wohnlichere, gern angenommene Strecke notwendig. Dass da noch viel "Luft nach oben" ist, erkennt man zum Beispiel an der mehr als dürren weihnachtlichen Ausgestaltung der Straße mit parkenden Autos rechts und links.
Neubau der Neckarbrücke
Wie ein Hammerschlag wirkte die dem Gemeinderat vorgelegten Ergebnisse der baulichen Untersuchungen der Neckarbrücke im Jahr 2021: Die Neckarbrücke ist nicht mehr zu retten. Seit 1954 hat der zunehmende und schwerer werdende Verkehr die technische Auslegung der Brücke überschritten. Als Sofortmaßnahme hat man ein Befahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 t ausgesprochen mit der Ausnahme des Linienbusses. Hektisch begannen die Planungen für einen Neubau, der im Jahr 2028 beginnen soll.
Lesen Sie die Vorlage der städtischen Ämter.
Starkregen
mehr noch als die anderen Bergstadtteile in Heidelberg könnte Ziegelhausen im sehr ungünstigen Fall von Wassermassen durch Starkregen betroffen sein, die sich auf den Hängen zum Weißen Stein, Apfelskopf, Dossenheimer Kopf, Geigersheide, Glaskopf, Suhl, Hahnberg abregnen könnten.
Sicher ist, dass Steinbach und Peterstaler Bach solche Wassermassen nicht aufnehmen könnten. Sie würden in erster Linie die Häuser im Bachtal überschwemmend angreifen.
Die nebenstehende Karte des Landesministeriums für Umwelt zeigt blau die vermutlichen Regeneintragsgebiete. Charakteristisch für einen Starkregen ist natürlich die Dauer des Abregnens. Ist diese Zeitspanne kurz so kann der alleinige Steinbach diese Wassermassen nicht aufnehmen. Welche Maßnahmen könnten helfen? Über ein System kleinerer Rückhaltebecken zum Beispiel im Kreuzgrund könnte man entschärfen, ebenso durch die Gestaltung des Waldbodens, der Versickern begünstigen könnte.
Dennoch ist der Hausbesitzer gefordert, sein Haus durch Vorher - Maßnahmen abzusichern. Dazu kann gehören: Die Beschaffung von Sandsäcken, der Bau einer kleinen Mauer, die gegen die Nordseite Wasser schräg ableiten kann.
Es gibt bisher städtische Initiativen, die in erster Linie die Fachberatung betreffen. Sie sind in folgender Broschüre zu finden: Starkregenförderung in Heidelberg.
Starkregenkarte LBU Baden-Württemberg
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